Rückblick – Der Fundamentbau 2021

Februar 3, 2022 0 Von Michael

3. Etappe vom 03. Jan. 22 – 25. Feb. 22

03. Februar 2022

Liebe Freunde und Menschen,

ich möchte heute einen Rückblick machen und den Bau des Fundament im März 2021 als erstes offizielles Realisationsereignis beschreiben. Ich selbst war damals nicht in Bulgarien und durfte mich völlig auf den Baumeister (und inzwischen Freund)  Ivan verlassen. Über meinen Makler (und inzwischen auch Freund) bekam ich den Kontakt zu Ivan. Er machte mir ein Angebot um das Fundament zu dieser eher rauen Jahreszeit im Februar / März zu bauen. Ich überwies also 2000 EUR Anzahlung an einen Bulgaren, den ich selbst nie gesehen hab, auf sein privates bulgarisches Bankkonto. Privat deshalb, weil er aufgehört hat über eine Firma oder Selbstständig zu arbeiten. Also gut, ich sehe es so. Eine Anzahlung unter diesen Umständen, kann ich schon bezahlen. Entweder es geht alles gut (wie bei mir), dann ist alles fein. Oder aber es geht schief und man hat im schlimmsten Fall 2000 EUR verloren. Hm, oder aber ich kann diese Anzahlung wegen den Unsicherheiten und Ungewissheiten nicht leisten, dann passiert halt auch nichts. Also, wenn ich die Hütte aufbauen möchte, muss ich die Anzahlung leisten. Und hierfür wähle ich am besten die Zukunft, in der das Fundament da steht. Es wäre ja auch nicht clever die ganze Zeit während des Baus in Sorge zu leben… 

 

Zu Vertrauen war inzwischen eine bekannte Übung für mich geworden.  In den Jahren zuvor, beim Kauf der 3 Grundstücke, beim Notar, Gründung der Firma, Eröffnung des Bankkontos usw., was alles innerhalb einer Woche über die Bühne ging, musste ich existenzielles Urvertrauen aufbringen um überhaupt Anfangen zu können. In dieser Woche überwies ich einen höheren Betrag für die Grundstücke und setzte mehrere dutzend Unterschriften unter Dokument nur in kyrillisch. So hörte ich in dieser Woche nur: “This signature is for Plot A, this is for power of attoney for regulation, this is for starting regulation plot B, This is all plot C, please sign here, this is for 3 Fridges and 3 washing machines  (hab nicht unterschrieben), this is for open bank account, this for debit card, this is for confirmation translation to english usw… (so ist das Englisch hier, quick an dirty sozusagen). Da wurde mir kurzweilig tatsächlich richtig komisch und ich betete, dass das alles gut geht. Und es ging alles gut. Alles was ich bisher in Bulgarien nur mit einem Vertrauensvorschuss in die Wege leiten konnte, hat wunderbar funktioniert. Lediglich mit dem blauen Pickup hab ich einen nicht so guten Griff gemacht.

 

Inzwischen ist das Auto technisch ein fast Neues, weil alles repariert ist was kaputt, gebrochen und leer war. Inklusive Zylinderkopf (der ganze, nicht nur Dichtung), Differential, Kühler, Feder rechts hinten, Bremsen, Anlasser und Batterie, Scheinwerfer, etwas am Allrad, usw. Die Reparaturen sind hier zwar wirklich günstig und dennoch ist es eben sehr nervig und bei der Menge an Reparaturen hab ich das Fahrzeug jetzt 2x gekauft. Das Auto stand da am Straßenrand zum Verkauf, und ich suchte genau so eines, inklusive rechtslenkend, weil es aus GB kommt und ich Lust darauf hatte. Dann griff ich schnell zu – und mit Autos kenne ich mich technisch tatsächlich nicht wirklich aus. Ich kann famos fahren, eine meiner Superkräfte, aber technisch hab ich da ne Barriere, die ich gar nicht überwinden will.

Zurück zum Fundament. Ivan hat die Anzahlung erhalten und sogleich das Material gekauft und losgelegt. Ich erhielt vom ersten Tag an immer wieder Bilder von Ivan bei der Arbeit am Fundament.

 

Er kannte die örtlichen Gegebenheiten, die alles andere als einfach und normal waren. Der Beton konnte mit einem kleiner Mischer lediglich bis 60 Meter an das Fundament fahren, näher ging nicht. Diese Länge hat kein Schlauch und schon gar nicht von einem kleinen Betonmischer. So musste Ivan in über 80 Fahrten mit einem kleinen Lader den Beton diese 60 Meter zum Fundament ankarren.

Schlussendlich hat das ganze ein paar Wochen gedauert, auch weil es zwischenzeitlich stark gefroren war. Geklappt hat alles wie ausgemacht. Keine bösen Überraschungen, keine Unklarheiten, nichts offen. Alles bestens. 

Dieser Bericht wäre ja inhaltlich ganz zu Beginn zu erwarten. Gut, jetzt habe ich ihn während der dritten Etappe geschrieben – in Anbetracht dessen, dass diese Seite im Idealfall in 4 Jahren ein schönes, umfangreiches und chronologisches Tagebuch abbilden wird, spielt das keine große Rolle.

Ich grüße euch 

Michael