
Wasser marsch – Die Grundwasserbohrung
Hallo ihr lieben Leute,
natürlich muss ich noch über die Grundwasserbohrung und die aktuelle Situation auf der Plantage berichten, damit dieses Kapitel erstmal einen Abschluss findet.
Am 18. August haben die Leute angefangen zu bohren und erstmal Tags zuvor ein Loch gebaggert und mit Wasser gefüllt. Am Bohrtag kamen noch ein paar Säcke Bentonite for drilling fluids zur Stabilisierung des Bohrlochs dort hinein.
Wir hatten bis dahin ca. 50 mal 700 Liter Wasser zum Feld gefahren. Vier Wochen lang. Wir hatten dann bald einen guten Rhythmus und immer wieder Helfer. Zu dritt schafften wir 700 Liter an 140 Bäume in unter einer Stunde zu vergießen (plus Füllen mit Wasser bei mir, 45 min und hin und her fahren). Ich versuchte eine belebende Morgen- und Abendroutine darin zu sehen, was mir Anfangs auch gut gelang. Die Bäume haben das Szenario gut überstanden. Wir freuen uns über einige, die über 2 Meter sind und satt da stehen und auch über die, die noch keinen Meter erreicht haben. Und alle dazwischen. Zudem fehlt den Bäumen bisher auch noch die Düngerzugabe für das Wurzelwachstum. Das werden wir in den nächsten Tagen dann noch starten.
Die Grundwasserbohrung
hat sehr gut funktioniert. Mit modernstem Gerät (seht selbst) hat das bohren ca. 7 Stunden gedauert für 28 Meter. Nachdem das Rohr im Loch und das Loch um das Rohr herum mit Kies gefüllt war, dauerte es nochmal 18 Stunden, bis zum ersten mal Wasser gepumpt werden konnte. Ich habe noch nicht heraus gefunden, warum es so lange gedauert hat bis Wasser da war und wir seither immer genug Wasser (wir pumpen ca. 5 Kubik / h) haben. Scheinbar ist das aber normal, denn die Leute waren im Gegensatz zu mir ziemlich entspannt beim warten. Dem ganzen bohren ging ja eine Messung voraus, wo genau Wasser zu finden ist und wie tief gebohrt werden muss. Ich kann sagen, dass die Messung und das Bohren funktioniert hat. Dass das so gut geklappt hat freut mich umso mehr, da ja nächstes Jahr eine weitere 5000qm Plantage gepflanzt wird und ich dort ebenfalls einen Grundwasserbohrung benötigen werde.









Die Pumpe
Meine Frage und auch Sorge, die ich zuvor hatte, wie das mit dem Pumpen funktioniert, wurden restlos ausgeräumt. Bisher hatte ich wenig Erfahrung mit Grundwasserpumpen und die waren sehr mühselig und letztlich erfolglos.Für die Plantage haben wir eine Tiefbrunnenpumpe kaufen können, die ich zuvor und unwissend erst gar nicht als Pumpe identifiziert habe. Neu für mich war auch, dass ich diese Pumpe, in Form eines langen Torpedos, in das Rohr bis ins Wasser auf 24 Meter herunter lasse. Schlauch, Strom-Anschlusskabel und Stahlseil zum runterlassen und befestigen, ist alles dabei. Es ist am Ende so simpel gewesen, dass wir selbsterklärend nach einer Stunde fertig waren und sehr klares und sauberes Wasser pumpen konnten. Nachdem wir die Pumpe mit dem verschmutzen Bewässerungssystem verbunden hatten, spülten wir erstmal alles systematisch durch und brachten ebenso systematisch die 600 gereinigten Dropper an die Schläuche. Der Druck der Pumpe reichte nicht ganz aus um das offene System mit genug Wasser zu versorgen so mussten wir eben Reihen um Reihen öffnen und schließen um die jeweilige Leitung durchzuspülen. So ging es und letztlich sind wir durch mit dieser Arbeit und der Druck passt. Jetzt ist es ein Freude über die Plantage zu gehen und überall wo ich Stichproben mache oder im vorbeigehen sehe, läuft das Wasser wie Wasser aus den Löchern, so wie es bereits vor knapp 8 Wochen hätte sein sollen. Den Filter haben wir ebenfalls noch eingesetzt und die Verschlauchung am alten Wasseranschluss begradigt. Nach um nach werde ich noch das Loch zu schaufeln und überlegen wie ich den Stromgenerator für die Pumpe und den Schacht im Winter gut schützen kann. Vermutlich muss es eine Holzkiste werden. Der Baum ist wohl der größte und misst so 225 cm.






Zum Abschluss
Ich merkte, nachdem der innere Druck abgefallen war, dass ich erstmal eine Pause brauchte. Zeitweise fühlte sich das früh morgens aufstehen, auch wenn es hier wunderschön ist in der Morgendämmerung, auch ein bisschen wie „müssen“ an und erinnerte mich an die Zeit vor dieser hier in Bulgarien. Irgendwie war ich unter diesen Umständen halt auch Vollzeitfarmer und bin nun mit vielen Wasserns gewaschen sozusagen.
Aber, wie gesagt, die Freude über das Gelungene ist das was wir mitnehmen. Jetzt schauen wir den Bäumen noch weitere 10 Wochen beim wachsen zu. Vom technischen Schnitt dann im November wird es bestimmt einen Bericht geben mit vorher und nachher Bildern.
Danke fürs Dabeisein !
Michael